Herz, Charakter und Geist (als Unterbewusstsein) sind nicht einfach nur Begriffe, welche von gebildeten Leuten ausgedacht wurden, um Ihre Werke zu schreiben. Es sind konkrete, lebenswichtige Bestandteile, welche die Persönlichkeit des Menschen formen. Sie nehmen Ihre Anfänge in Kraftzentren unserer Seele. Im Ursachenkörper des Menschen sind es drei solcher Zentren und sie sehen aus wie horizontal rotierende Ringe. In jedem dieser Ringe sprudelt und brodelt Kraft. Ein Mensch, der das feinstoffliche Sehen beherrscht, kann nicht anders, als dieses Schauspiel zu bewundern. Die Kraftströme formen multidirektionalen Wirbel. Farben und Stärke dieser manifestierten Kräfte kennen keine Gleichen in der materiellen Welt. Sich manifestierende und rätselhaft zerstreuende energetische Ströme verwandeln sich in Kraftimpulse, welche alle Saiten der Seele tief anschlagen und versuchen, sie zu umwinden, aufzurütteln und aus ihr herauszubrechen. Seelische Impulse sind eine reale Kraft, welche jeder Mensch, im Versuch mit Ihr zurechtzukommen, mehrfach in sich gespürt hat.
So zeichnen sich im Allgemeinen die drei Ringe im Kausalkörper ab.
Der mittlere Ring wird durch die Anwesenheit der Kraft Shchi (s. Glossar) geprägt, weshalb er auch Shchera genannt wird.
Es kann nicht sein, dass der Mensch die ständigen seelischen Impulse in seiner Energiestruktur nicht mitbekommt. Diese Präsenz, diese ständige Bewegung, nannte man im Volksmund immer "Gefühl". Die Gefühle spitzen sich immer in der Herzgegend zu, weshalb man im Volksmund immer sagt, dass die Seele fühlt. Der mittlere Kraftring wird eine sich fühlende Seele genannt und das Wissen, die Botschaft, welche aus den Tiefen des Weltalls kommt, nennen wir Vorahnung.
Die Sehende der Wedischen Kultur bestimmen ganz konkret den mittleren Ring als Präsenz der Kraft Shchi und die Bewegung dieser Energie als Großzügigkeit. Großzügigkeit bedeutet es, die Kraft Shchi zu verschenken. bzw. "Großzügig ist, wer herzlich ist."
Die allgemeine Sphäre des Ursachenkörpers und seines mittleren Ringes erstreckt sich in einem Radius von 1-1,5 m vom physischen Körper. Dieser Ring hat eine bestimmte Farbe, abhängig von den spirituellen Bestrebungen jeder Persönlichkeit. Spirituelle Impulse, welche den Menschen heimsuchen, durchlaufen automatisch das Prisma des Farbspektrums des mittleren Rings.
Die Impulse in der Shchera wirken auf die anderen zwei Kraftringe: sie schaffen die informative Wissensebene im oberen und wecken eine energetische Umgebung im unteren. Außerdem „ergießt" sich die Kraft der sich fühlenden Seele unaufhaltsam ins Bewusstsein des Menschen und formt dort Sphären einer gröberen Frequenz und Dichte. Man muss verstehen, dass seelische Impulse sich auf allen Ebenen im Herzen des Menschen manifestieren. Gewissensbisse und Vorahnungen sind unersetzliche Attribute des modernen Menschen, denn es gibt viele, die diese Eigenschaften nicht in sich abgetötet haben. Und es gibt auch viele, die bestrebt sind, sie weiterzuentwickeln. Der höchste Plan dient dem Menschen durch seelische Gelüste unverändert vom Tag seiner Geburt bis in alle Ewigkeit.
Der mittlere Ring der individuellen Seele erzeugt die Kraft Shchi. Dieses Zentrum der Wahrnehmung ist das Gefühlszentrum oder einfach nur – Herz. Mit dem Herzen nehmen wir die Welt wahr, indem wir uns auf dessen Vibrationen einschwingen. Mit dem Herzen nehmen wir andere Menschen wahr, indem wir uns auf deren Emotionen einschwingen. Die Kraft der Wahrnehmung des uns umgebenden Raums nennt sich Kraft Shchi. Das ist die Kraft der Verbindung des untrennbaren Flusses und der Gefühlswahrnehmung aller Kräfte des Universums. Durch das Herz drückt sich der Spirit in dieser Welt aus. Die Slawen haben alles aus der Großzügigkeit des Herzens gemacht und von der Großzügigkeit der russischen Seele wandernden Legenden. Aufrichtige Taten führen zur Großzügigkeit – das ist noch eine Eigenschaft des Herzens und der fühlenden Seele.
Wenn der Mensch großzügig an Gefühlen, in Taten, in der Liebe handelt und der Welt Dankbarkeit erweist, dann kann sich des erhaltenen Wissens – Botschaft genannt – bis zum vollen, kollektiven spirituellen Wissen ausdehnen. Zum gemeinsamen Wissen – dem Gewissen.
Großzügigkeit gibt Kraft und schärft die Intuition (Vorahnung).
Oberer Kraftring – Chera
Der obere Ring unserer individuellen Seele ist das Feld des wahren Wissens, welches unsere spirituellen Ideale charakterisiert. Manches von diesem Wissen wurde uns ursprünglich gegeben, damit wir unsere einzigartige Bestimmung in diesem Leben erfüllen können und manches zusätzliches Wissen kommt als Botschaft, welches uns führt und verbessert. Im oberen Ring wird Weisheit aufbewahrt, welche aus der Reinheit kosmischen Wissens besteht.
Chera stellt in sich eine Art Matrix oder Sieb dar, welches die seelischen Impulse durchsiebt, um die auszuwählen, welches Wissen der Mensch für die Realisierung seines Lebenswegs braucht. Dieses Wissen sind die spirituellen Ideale, also das ideale Wissen für das Realisieren der Bestimmung der konkreten Persönlichkeit. Die Chera analysiert nichts, stellt sich nichts vor – sie weiß. Die Chera ist gefüllt mit Informationen über das ganze Universum, über Ihre vorherigen Leben und das „Stammgedächtnis". Aber wir müssen verstehen, dass solch ein Informationsgepäck zu groß und schwer für den Menschen ist, wenn er nicht nur informativ, sondern auch energiegeladen ist. Deshalb, sollten wir die Chera mit einem einfachen PC vergleichen, könnte man sagen, dass in ihr Verknüpfungen und Adressen des Wissens aufbewahrt werden und nicht der komplette Umfang davon. Über diese Verknüpfungen kann eine wahrlich selbstbewusste Persönlichkeit das für sich notwendige Wissen aus dem Universum herbeiziehen, damit arbeiten und es verändern, aber schon auf Bewusstseinsebene. Auf Ihrem PC wird etwas Speicherplatz in einige Gigabyte für das Betriebssystem, Fotos, Programme, Texte, usw. verwendet. So ist auch im oberen Kraftring das für Ihre Realisierung notwendige Wissen vollständig vorhanden. Das sind einfache, nicht in Verständnisse formatierte Analogien von Mustern. Zum Beispiel: Gott, Kraft, Angst, das Böse, das Gute, Glück, Liebe. Jeder Mensch hat sein eigenes Verständnis dieser Begriffe und in diesen Begriffen findet jeder seine Bestätigungen, Lebensstützen, Kraft. Wir alle streben im Laufe des Lebens genau diese Begriffe zu ergründen. Wir fühlen immer, dass wir unsere höchsten Ideale nicht verraten dürfen, um unsere Ehre nicht zu verlieren.
Ein Mensch, der das feinstoffliche Sehen der Ringe des Kausalkörpers beherrscht, stellt für sich ein reiches Farbspektrum der Chera fest. Der Ring selbst kann vom Rot, fast Bordeaux mit dunklen Arealen, Flecken, bis zum strahlend-leuchtenden Weiß-Goldenen, wie es auf Ikonen im Heiligenschein um die Köpfe der Heiligen zu sehen ist, erscheinen. Die Farbe der Chera im normalen Zustand beim Menschen dem Niveau seiner Bewusstheit entspricht. Dem Niveau seines Weltverständnisses. Je heller und leuchtender dieses Licht scheint, desto harmonischer und bedeutender ist die Persönlichkeit.
Dunkle Areale im oberen Ring sind nichts anderes als „Unwissenheit", „das nicht Vorhandensein von Bewusstheit" in seelischen und spirituellen Werten. Genauer gesagt, Unverständnis und emotionale Härte gegenüber Grundidealen: Ehre und Gewissen. Sogar höchste Ideale des Menschen: Gott, Liebe, Kraft – können ganz unterschiedlich interpretiert werden. Das Fehlen der Gefühlswahrnehmung - während der Erziehung eines Kindes - bei den Eltern und der Gesellschaft, in welche es platziert wurde, führt dazu, dass aus grundsätzlichen und fundamentalen kosmischen Idealen leblose und analytische Gebilde im feinstofflichen Körper des Verstandes entstehen. Das führt zur Knappheit und Morschheit der Kraft Chi, dabei entstehen in der Chera Gebilde, die aussehen wie dunkle Flecken. Und natürlich sind es das Fehlen an Weisheit und Harmonie.
Unsere Vorfahren wussten und verstanden, womit das Leuchten oder die Dunkelheit im oberen Feld der Seele zu tun haben. Dieses Wissen wurde zuverlässig entwurzelt und von engstirnigen Eliten versteckt, damit die Leute nicht verstehen, wer sie steuert. Aber die dunkle Zeit ist vorbei und die Kräfte der menschlichen Seelen sind nicht aufzuhalten. Heute verstehen viele Menschen, dass das ganze Universum hierarchisch ist, genauso die Leute: unterschiedlich in ihren spirituell-ethischen Niveaus. Die Größe des Reichtums und des Einflusses ist dabei eine sekundäre materielle Stütze, welche genauso schnell wie sie gekommen ist, auch verschwinden kann. Sprichwort sagt: "Gegen Unglück und Kerker ist niemand gefeit."
Die Menschen brauchen dieses Wissen. Denn, um zur Weisheit und der höchsten Ehre zu gelangen, muss man lernen, sicher mit einigen Kräften zu interagieren, welche die menschliche Entwicklung einschränken.
Unterer Kraftring – Hara
Wenn man die Welt durch das feinstoffliche Sehen betrachtet, kann man feststellen, dass die ganze Welt von dünnen Linien durchzogen ist, die sich in unterschiedlichen Winkeln und Richtungen in den Himmel erstrecken. Sie winden und strecken sich, verdrehen und kreuzen sich.
In der anderen Richtung durchziehen sie die Erde und jeder Faden formiert auf sich eine Feldstruktur, welche man zeitgenössisch Lebensform nennen könnte. Der Mensch ist keine Ausnahme. Ein starker energo-informativer Strom durchdringt unser ganzes Wesen und formt Sphären der feinstofflichen Körper. Dieser Strom ist die Verbindung zwischen Erde und Kosmos. Gleichzeitig kann man feststellen, dass auch der Mensch als Leiter Kraft und Wissen genauso vom Planeten wie aus dem Kosmos bekommt und damit seine feinstofflichen Körper nährt: Seele und Verstand. Jede Linie der Welt (nennen wir sie „spiritueller Strom" auf Ebene der Vibrationen des Ursachenkörpers) hat gleichzeitig zwei entgegengesetzte Richtungen. Aus dem Kosmos – durch unsere Seele – in die Erde und andersherum. In der wedischen Tradition war es üblich, den spirituellen Strom in zwei Ströme zu zerlegen, die HA und THA genannt werden.
Der Buchstabe H (Х) an sich ist die Kreuzung zweier Linien, zweier Richtungen, von zwei Kraftströmen. Der herabsteigende Strom wird HA genannt, dementsprechend wird der aufsteigende Strom THA genannt, wo der Buchstabe „T" hinzugefügt wird. Der herabsteigende Strom ist dichter und informativer, aus ihm wehen der Kosmos und die Weisheit. Der aufsteigende Strom ist eher energetisch und kraftstrotzend–in ihm ist die Energie der Lebendigkeit, der Schaffung und Erbauung.
Heutzutage werden Frauen bildhaft als Dreieck, das nach oben deutet dargestellt und Männer als eines was nach unten deutet. Das kommt nicht von ungefähr und die Menschen in der Antike wussten es und haben es gesehen. Bei Männern ist der herabsteigende Strom vorherrschend im Verhältnis von 52% zu 48%. Bei Frauen andersherum ist der aufsteigende Strom im selben Verhältnis vorherrschend. Als Folge der Vorherrschaft des HA-Stroms haben Männer einen Hang zur Weisheit und Entschlossenheit. Der THA-Strom ist eher energetisch und ist zum Umranken, zur Sanftheit, Flexibilität und all dem womit man Frauen noch hervorheben kann bestrebt. An der Schnittstelle dieser beiden Ströme entsteht ein Kraftwirbel in Form eines Ringes in einem Abstand von ungefähr einem Meter zum physischen Körper. Dieser Ring wird von einer silbernen Umrandung hervorgehoben, aber innen verläuft er in eine leicht-goldene Farbe. Wenn man in die Tiefe des unteren Rings schaut, so sieht man eine deutliche Zweiteilung bei einem normalen Menschen, zwei in Bewegung verweilende Wirbel (in sehr seltenen Fällen, sind es drei oder vier Wirbel). Diese haben Ihre Bewegungsrichtungen oder Vibrationen und erinnern an die Form von Hirnhälften oder Spalten einer Walnuss in weicher goldener Farbe.
Der silberne Ring der Kraft hält sich dauerhaft in Bewegung. Bei Menschen, bei denen der HA-Strom vorherrschend ist, also Männern, dreht er sich im Uhrzeigersinn, wenn man von oben nach unten schaut. Bei Frauen – in die andere Richtung. Aber es gibt ein Detail, welches selbst von erfahrenen Praktikern des feinstofflichen Sehens nicht immer gesehen wird. Tatsache ist, dass die Bewegung des silbernen Randes des unteren Ringes der Kraft, bei Menschen, die ihrem Weg des Herzens folgen, nur verstärkt wird und der Ring der Kraft selbst qualitativ vergrößert wird. Wenn ein Mensch sich aber nicht entwickelt, degradiert oder sein Leben einfach ins Nichts und die Unwissenheit führt, so erinnert die Bewegung des Rings an einen Mechanismus mit abgeschliffenen Zähnen an den Zahnrädern. Impulse scheinen irgendwie da zu sein, aber nach Ihnen folgt immer die Rückkehr in den Ausgangszustand. So passiert das jedes Mal – langsame, unbefriedigte Impulse und Zuckungen des Kraftrings führen nach und nach zum Erlöschen der Kraft und des Menschen an sich.
Die Kraft im unteren Ring des Kausalkörpers, welche der Mensch durch Praktiken und spirituell-ethische Siege vermehrt, heißt „Ha" - entsprechend den Namen der Ströme. Das ganze Kraftzentrum, als Einheit der inneren Wirbel, sowie der äußere Ring, heißt „Hara". Ha ist die Kraft der Ströme und Ra ist das ursprüngliche Licht. In der wedischen Kultur gibt es eine enorme Vielzahl an Wörtern, die mit dem Kraftzentrum zu tun haben und vom Wort Hara abstammen. Die Verstärkung und das qualitative Wachstum der Kraft Ha ist der evolutionäre Prozess des Menschen. Je mehr Kraft in der Hara, desto heller ist auch der obere Ring Chera, welcher das spirituelle Niveau- die Kaste des Menschen- bestimmt. Wenn die Kraft Ha qualitativ die komplette Kontur des Kausalkörpers ausfüllt, dann „platzt und ergießt" er sich in den Buddhi-Körper. Diesen Akt nennt man Erleuchtung. Die energetische Struktur des Menschen fängt an zu leuchten und zu scheinen. Bevor ein Mensch erleuchtet, muss er verstehen, wie die Hara den Verstand formt, Kraft ergießt und den physischen Körper nährt.
Die energetische Bewegung aus der Hara füllt die Gebilde unseres Geistes und schließt unsere Physiologie an die grundlegenden HA-THA-Ströme an.
Hara ist das Kraft- und Energiezentrum.
Sie ist die Quelle von Lebenskraft und der Entwicklung durch Bewegung. Mehrere Wörter in den slawischen Sprachen sind Ableitungen aus dem Wort Hara. Hara erzeugt Bewegung und füllt mit dieser Bewegung die Bewusstseinsebene des Menschen. Aus der Hara bricht Kraft in ihrer reinsten Form aus und füllt den Verstand und die Gebilde darin.
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Die drei Ringe des Kausalkörpers: Shchera, Chera und Hara – formen die drei Reiche der Seele und die Manifestation der Kräfte aus diesen Reichen nennt man seelische Impulse. In einfachen esoterischen Schulen meint man den Ursachen- oder Kausalkörper, wenn man von der Seele als dem persönlichen Niveau des Menschen spricht.